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Umgebindehaus   

Das Umgebindehaus.

Entstehung und Konstruktion dieses Haustyps:
Beim Umgebindehaus handelt es sich um einen ganz besonderen Haustyp, der sowohl ein Blockhaus mit einem Fachwerkhaus oder auch ein Blockhaus mit einem zweiten Blockhaus kombiniert.

Dabei wird zuerst ein eingeschossiges Blockhaus gebaut. Um dieses Blockhaus herum werden Ständer aufgestellt, welche das Haus sozusagen "umbinden". Diese Ständer tragen dann entweder eine weitere Etage oder das Dach des Hauses. Dieser "Aufbau" wurde je nach Bedarf und Möglichkeiten als Fachwerkabu oder als Blockbau erstellt. Besonders gut erhaltene Umgebindehäuser gibt es heute noch in Schlesien, Böhmen, und der Oberlausitz.

Über die Gründe für diese außergewöhnliche Bauart wurde lange gerätselt. Manfred Gerner hat in seinem Buch "Umgebindekonstruktionen..." (siehe Literaturliste) eine, wie ich finde, schlüssige Theorie dargestellt.

Demnach wurde diese Bauweise deshalb angewand, um die schon immer anfällige Konstruktion des Blockbaus zu stützen. Wie ich ja schon unter dem Teilpunkt Blockbau erläutert habe, trägt bei dieser Bauart jede kleinste Öffnung für Türen oder Fenster zu einer Schwächung der gesamten Konstruktion bei. Aber auch das Schwinden und Schwellen der Blockstämme, sowie das schnelle Verfaulen der unteren Blockstämme waren ein konstruktives Problem. Deshalb kam es oft bald zu Reparaturversuchen. So wurden die Blockwände mittels senkrecht verbolzter Holzstiele ausgesteift. Oder aber es wurden vorkragende Dachbalken durch Stützen gestützt. Von hier aus war es dann kein weiter Schritt mehr bis zum Umgebindehaus.

Nun stellt sich aber trotzdem noch die Frage, wieso Umgebindehäuser nur in bestimmten, teilweise weit auseinanderliegenden, Regionen vorkamen. Als Grund dafür dient zum einem sicher das Klima der jeweiligen Region, sowie der dortige Baumbestand. Blockhäuser haben aber auch eine sehr gute Wärmedämmung. Deshalb wurden sie auch hauptsächlich in kälteren Gegenden gebaut.

Nun brauchte man aber doch mehrere Räumlichkeiten, die aber unmöglich alle geheizt werden konnten. Dazu hätte man in jedem Raum einen Ofen bzw. eine Feuerstelle einrichten müssen, da ja die Wärme aus dem Blockbau wegen der guten Wärmespeicherung nicht entweichen konnte. Also schlug man zwei Fliegen mit einer Klappe und erreichte damit eine gut geheizte Stube, sowie weitere, nicht beheizte, Räumlichkeiten. Durch das Umgebinde wurde nun auch gleichzeitig das Blockhaus gestützt und gesichert.

Blockbauten waren aber auch dort besonders häufig vertreten, wo viel Fichten- und Tannenholz zur Verfügung stand. So kam es auch vor, dass die über dem Blockbau angebrachte Konstruktion nicht als Fachwerk- sondern ebenfalls als Blockbauweise ausgeführt wurde. Diese beiden Bauten waren somit unabhängig voneinander, die Verformung der einen Konstruktion beeinträchtigte die zweite Konstruktion in keiner Weise.

www.zimmerin.de/restauro/holzbau/haustypen/hallenhaus/index.htm
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