Konstruktiver
Holzschutz früher und heute
Unter
konstruktiven Holzschutz versteht man vorbeugende, bauliche Maßnahmen,
die beim Bau einer Holzkonstruktion beachtet werden müssen.
Auch unsere Vorfahren wussten bereits um dieses Problem und haben
so viele ausgeklügelte Methoden entwickelt, um das Holz über
Jahrhunderte zu schützen.
Schon in der Steinzeit versuchte man, Bauholz durch vorbeugende
Maßnahmen zu schützen. Die älteste, hier angewandte
Methode war das Ankohlen des Holzes. So wurden z.B. beim Pfahlbau
die Holzspitzen der Pfähle angekohlt. Diese Methode erwies
sich jedoch als nicht der zuverlässig.
Später wurden Pfostenbauten mit Stein- oder Halbholzunterlagen
versehen, um ein vermodern der Pfosten zu vermeiden. Hieraus entwickelte
sich dann der Ständerbau.
Im 12. Jahrhundert waren Fachwerkbauten auf Steinsockeln besonders
in der Stadt üblich. Auf dem Land dauerte diese Entwicklung
etwas länger, doch ab dem 13. - 14. Jahrhundert gab es auch
hier Steinsockel. Es kam aber auch vor, dass die Ständer auf
Findlingen standen. Trotzdem gab es immer noch Gegenden, in denen
Holzständer weiterhin in die Erde gegraben wurden. In Holstein
zahlte man den Bauern, die ihre Häuser auf Steinfundamente
setzten, eine Prämie, um das Eingraben in der Erde abzuschaffen.
Beim Bauen der Steinfundamente wurde darauf geachtet, dass diese
mind. 30 cm Höhe hatten, damit sie, anstatt des Holzes, das
Spritzwasser und die Bodenfeuchtigkeit aufnahmen. Beim Übergang
vom Holz auf den Steinsockel wurde darauf geachtet, dass kein Wasser
am Holz stehenblieb. Es musste gut ablaufen können. Ebenfalls
wurden Sperrschichten zwischen Holz und Stein eingefügt.
Es gabe aber auch Situationen, in denen kein Steinfundament gebaut
werden konnte. So war es z.B. bei Pfahlbauten im Wasser. Hier waren
die Pfähle das Fundament für z.B. einen sakralen Bau.
Nach dem Bodenaushub wurden die Pfähle dicht an dicht in die
Erde geschlagen, bis sie die Schicht unter dem Grundwasser erreichten.
Dort, wo die Pfähle Bodenkontakt hatten, wurden ihre Zwischenräume
mit Holzkohle gefüllt, um so ein Vermodern zu vermeiden.
Eine andere Methode war die, das Holz mit Teer zu schützen.
Doch genauso, wie das Ankohlen, schützte diese Methode das
Holz nicht sehr zuverlässig.
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