Wie kommt es zu
Schäden an Holzhäusern?
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Pilze und Insekten am Holz, Lagerfäulen:
Holz kann durch Pilz- und Insektenbefall nachhaltig zerstört werden. Zu spät
bemerkte Schäden durch den Pilz- oder Insektenbefall führen oft zu langwierigen
und teuren Sanierungsmaßnahmen. Durch vorbeugendes Handeln (siehe Historischer
Holzschutz/ Holzschutz heute) können diese Schäden jedoch oft vermieden
werden.
1. Pilze am Baum:
1.1 Stammfäulen:
Die holzzerstörenden Pilze haben verschiedene Erscheinungsformen. Der eigentliche
Schädling ist das Pilzgeflecht (Pilzmyzel). Es besteht aus farblosen oder
dunkelfärbenden Fäden (Hyphen) und löst durch Ausscheiden von Stoffen
(Enzymen) die Holzsubstanz auf und verwendet sie zur Ernährung des Pilzes.
Bei einem großen Teil der holzzerstörenden Pilze tritt eine Umbildung
des Oberflächenmyzels zu dicken, für manche Pilze charakterischen Strängen
ein. Am Pilzgeflecht bilden sich Fruchtkörper, die wiederum die Sporen (Keime)
erzeugen. Die winzigen Sporen werden vom Winde verweht, bleiben mehrere Jahre
keimfähig und befallen das gesunde Holz.
1.2. Braunfäule (auch Rot-oder Kernfäule genannt):
Dieser Befall entsteht oft durch den Wurzelschwamm. Die Zerstörung beginnt
in den Wurzeln und setzt sich im Stamm fort. Dabei nimmt das Kernholz eine bräunliche
bis rötlichbraune Farbe an. Durch das Aufspalten in drei senkrecht zueinander
stehende Richtungen wird das Kernholz würfelbrüchig und schließlich
völlig zerstört. Es zerfällt zu Pulver. Da der Pilz die helle Zellulose
der Zellwände zerstört, nennt man diesen Befall auch Destruktionsfäule=Abbaufäule.
Befallene Stämme sind als Bauholz nicht zu verwenden. Die Verursacher sind
in diesem Fall außer des Wurzelschwammes noch der Leberpilz und der Fäulnispilz
beim Nadelholz. Am Laubholz ist es der Schwefelporling. Bei verbautem Holz ist
es der Hausschwamm.
1.3. Weißfäule:
Der Erreger der Weißfäule, z.B. der Hallimasch, dringt vom Boden kommend
in die Wurzeln ein. Von dort dringt er ins Kabium ein und tötet es ab. Danach
zerstört er den Splint und dringt so ins Innere. Die Holzstruktur bleibt
hierbei aber erhalten. Durch den Abbau des Lignin bilden sich Spalte und Löcher
im Holz, die mit weißlichem bis bräunlichem Myzel des Pilzes ausgefüllt
sind. Sie sind schwammig und mürbe und leuchten zuweilen im Dunkeln. Gesundes
und krankes Holz sind durch dunkle Linien scharf voneinander getrennt. Die Hauptverursacher
sind in diesem Fall der Kiefernbaumschwamm, der Zunderschwamm (echter Feuerschwamm),
der Buchenschleimrübling, der Rebhuhnpilz (bei Eichen) und der schon erwähnte
Hallimasch (Honigpilz). Befallenes Holz ist als Bauholz nicht mehr verwendbar.
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